Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Broilers: Santa Muerte Live Tapes (Review)

Artist:

Broilers

Broilers: Santa Muerte Live Tapes
Album:

Santa Muerte Live Tapes

Medium: CD
Stil:

Punkrock / Ska

Label: People Like You / EMI
Spieldauer: 116:15
Erschienen: 28.09.2012
Website: [Link]

Ach, was tut das gut, eine Band wie die BROILERS zu hören. Was ist es schön zu sehen, dass es keinen billigen Patriotismus und kein Märtyrer-und-Opfer-Geheule eines ach so missverstandenen Geistes braucht, um mit deutschsprachigem (Punk)Rock Erfolg zu haben. Und was für einen Erfolg. "Santa Muerte", das fünfte Album der Düsseldorfer Band, landete auf einem beinahe schon sensationellen Platz drei in den deutschen Albumcharts, die darauf folgende Tour wurde ein voller Erfolg. Da erscheint es logisch, dass mit "Santa Muerte Live Tapes" ein Tondokument veröffentlicht wird, das auf diese Tour zurückblickt - und das natürlich auch in den Top 10 gelandet ist.

Mit einer Spielzeit von knapp zwei Stunden, verteilt auf 31 Songs wird hierbei natürlich geklotzt und nicht gekleckert. Es geht quer durch die Diskografie der Band, die Anfang der 90er als Oi-Kapelle gestartet war und sich langsam hoch gearbeitet hat. Und inzwischen wohl zu den erfolgreichsten Punkrock-Kapellen des Landes zählt. Das Hauptaugenmerk in der Tracklist liegt dabei aber klar auf den letzten drei Studioalben, mit "Blume" und "Paul der Hooligan" geht man aber auch bis zur allerersten Veröffentlichung zurück. Lediglich das zweite Album "Verlierer sehen anders aus" bleibt außen vor. Mit einem lässig swingenden Cover der SLIME-Nummer "Zusammen" zeigt man zudem die Verbundenheit zur deutschen Punkszene.

Der Punkrock der BROILERS hat ansonsten wenig mit dem Drei-Akkorde-Geschrammel des Deutschpunks zu tun. Man integriert gerne und viel Ska und Reggae, ein bisschen Soul und Rockabilly, wodurch man viel Wurzeltreue zum Oi- und Skinhead-Sound der 70er und 80er beweist. Deshalb nimmt man auf Tour auch zwei Bläser mit, die auch auf den "Santa Muerte Live Tapes" jede Menge Einsätze bekommen und neben Trompeten auch mal die Mundharmonika erklingen lassen. Weiteren Pep bekommt der Sound der BROILERS durch gelungene Einsätze von Orgel, Klavier und Keyboard, ab und zu auch mal mit dem Sound eines billigen Spelunkenklaviers oder eines Akkordeons, das für maritime Stimmung sorgt. Das jedoch ist nur schmückendes Beiwerk, Gitarren, Bass und Drums stehen im Vordergrund. Und die leicht schnodderige Stimme von Sammy Amara, der manchmal ein bisschen undeutlich, aber stets melodisch singt. Sein Gesangsstil ist nicht unbedingt aggressiv, passt dadurch aber gut zur Musik, die eben auch nicht darauf aus ist, Aggression zu vermitteln, sondern gute Laune. Davon zeugen natürlich auch die zahlreichen Singalong-Parts und -Refrains in den Songs. Songs, die auf Pathos, Deutschtümelei und wir-gegen-den-Rest-Gehabe in den Texten verzichten, sondern in denen man Geschichten aus dem Leben besingt, die gleichermaßen Hoffnung wie auch eine gewisse Melancholie vermitteln.

Aufgezeichnet bei drei Shows in Bremen, Leipzig und Dortmund ist "Santa Muerte Live Tapes" ein authentisches Livedokument geworden, das die Stimmung bei den Konzerten gekonnt einfängt. Das Publikum entfacht mitunter Stadionatmosphäre und singt inbrünstig mit. Soundtechnisch von Vincent Sorg bearbeitet, ist der Klang lebendig, differenziert und druckvoll und fängt alle Instrumente gut ein.

FAZIT: "Santa Muerte Live Tapes" ist eine schöne Erinnerung für Fans und bietet Neueinsteigern einen guten Überblick über das Schaffen der Düsseldorfer, die in diesem Jahr noch ein paar mal live zu sehen sind - aber nur für Leute, die schon Karten haben, denn sowohl die Konzerte als Support für DIE TOTEN HOSEN im Dezember, als auch die beiden Tourfinale-Konzerte in Düsseldorf sind natürlich schon ausverkauft.

Andreas Schulz (Info) (Review 8015x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD1:
  • Preludio: Santa Muerte
  • Zurück zum Beton
  • Harter Weg (Go!)
  • Paul der Hooligan
  • Geboren zu Gewinnen
  • Tanzt du noch einmal mit mir?
  • Alles was ich tat
  • In ein paar Jahren…
  • Heute schon gelebt
  • Vanitas
  • Held in unserer Mitte
  • Anti, Anti, Anti
  • Wie weit wir gehen
  • Zusammen
  • Vom Scheitern (The world is yours, nicht!)
  • Dumm & glücklich
  • CD2:
  • In 80 Tagen um die Welt
  • Alles geht weiter
  • Ich sah kein Licht
  • Weckt die Toten
  • Weißes Licht
  • Warte auf mich
  • (Ich bin) Bei dir
  • Ruby Light & Dark
  • Nur die Nacht weiß
  • 33 RPM
  • Cigarettes & Whiskey
  • LoFi
  • Singe, seufze & saufe
  • Meine Sache
  • Blume

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!